Raum als 3. Erzieher


 

 

Raum als 3. Erzieher: 

(Kita- nahe „Themen/Funktionsecken und Reggiopädagogik") Der Raum, bzw. das Raumkonzept soll die Kinder von sich aus zum eigenständigen Spielen, Entdecken, Ausprobieren, sich entfalten, Forschen, sich selbst Finden herausfordern. Er soll durch seine Ästhetik und Sinnlichkeit, insbesondere seine Farbigkeit, die Materialität seiner Begrenzungen und seiner gegenständlichen Ausstattung mit eigenen Werken, persönlich und heimatlich, gewissenhaft zu etwas Eigenem werden (sprechende Wände). 



Der Raum soll die Möglichkeit bieten sich zurückziehen zu können, um Geborgenheit, Stille, Alleinsein, Wärme und Nähe eines einzelnen Partners/Partnerin zu erfahren.                    

Hierzu lädt ganz besonders unsere Kuschelhöhle ein. In der mit Kissen und Decken gefüllten Höhle können sich die Kinder zurückziehen, die Gardine zu ziehen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Mal allein sein wollen, wird akzeptiert und respektiert. Als buntes Bällebad umgewandelt, mit Spiegelfolie ausgekleidet und schillernden Lichteffekten durch eine angebrachte Lichterkette, können sich die Kinder aber auch verzaubern lassen und zum Beispiel ihre Wahrnehmung durch die verschiedenen Sinneseindrücke, wie Sehen (Lichteffekte und bunte Farben und Formen) und Fühlen durch die verschiedenen Materialien (Bälle o. weiche Kissen) stärken.

                                                          

 


 Er soll die Möglichkeit bieten Motorik in schnellen Bewegungen erleben zu können.        

Das Klettern und Rutschen an unserem Spielturm (drinnen), auf dem Spielplatz (draußen), oder das Benutzen der Fahrzeuge und Hüpftiere macht den Kindern besonders viel Spaß und unterstützt auf spielerische Weise ihre Wahrnehmung und Grobmotorik und somit das Bildungsziel „Körper, Bewegung und Gesundheit“.

 



 

 

 

 Er soll anregen zum Tätigwerden durch Gegenstände mit Aufforderungscharakter und durch sichtbare Aktivität Anderer zur Kontaktaufnahme, zum Mitmachen oder zum imitativen Handeln einladen.                                                                                                            In unseren kitanahen Themenecken (Bau- und Autoecke, Puppenecke mit Kaufmannsladen und Puppenküche) können die Kinder ihr Verständnis für Mengen (viele, wenige), die Raumerfassung (vor, hinter, oben, unten) erweitern und durch das Sammeln und Transportieren, das Aneinanderreihen und Sortieren von den verschiedenen Materialien mathematisches Grundverständnis erlangen.

 

 

Im Hinblick auf das Bildungsziel „Ästhetik“ (Lehre von Schönheit und Harmonie in Natur und Kunst) können sich die Kinder in unserem „Atelier für kleine Künstler“ mit den verschiedensten Materialien wie z.B. Tusche, Fingerfarben, Knete, Papier, Bastelarbeiten, Stempeln etc. ausprobieren und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Hier wird dann natürlich auch die Feinmotorik gestärkt und das Verständnis für Muster und Formen und verschiedene Konsistenzen von Materialien erlangt. Hier gilt aber immer: „Nicht das Ergebnis, sondern der Weg ist das Ziel!“

 

So entsteht die Philosophie von einem Kind, das über einen hohen Grad an Autonomie und Selbstorganisationsfähigkeit bei der Entwicklung seiner Persönlichkeit, Kompetenzen und Ausdrucksmöglichkeiten verfügt.

Zentrales Prinzip ist, dass Kinder durch ihre Wissbegierde und Kreativität die eigene Entwicklung maßgeblich bestimmen und dabei von Erwachsenen begleitet und nicht angeleitet werden sollen. Hierzu gehört eine kontinuierliche Dokumentation der pädagogischen Arbeit und der Entwicklungen der Kinder.

Dabei lernen sie in Projekten, die ihre unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten fördern.

 

 „Das Spiel ist ein Prozess, durch den das Kind die Gegebenheiten der Erfahrung miteinander verbindet, um eine Realität zu konstruieren"(Rodari)